Wolf und Herdenschutz

Mit der Rückkehr großer Beutegreifer wie Wölfe und Luchse steht die Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen. Alle Maßnahmen, die Landwirte zum Schutz ihrer Weidetiere unternehmen, nennt man Herdenschutz. Dazu zählt auch der Schutz vor Diebstahl sowie Übergriffen durch Menschen und wildernden Hunden.

Mensch-Wildtier-Konflikt

Früher wurden Nutztiere in Ställen gehalten oder von einem Hirten bewacht, um sie vor Wölfen zu schützen. Diese wurden im 19. Jahrhundert in Deutschland ausgerottet. Jetzt, wo der Wolf zurückkehrt, sind viele Weidetiere nicht ausreichend gesichert und es kommt zu Viehrissen.

Landwirte stecken viel Herzblut in die Aufzucht ihrer Tiere. Auch wenn es Ausgleichszahlungen für Risse gibt, möchten sie, dass ihren Tieren nichts geschieht.

Schafherde auf Feld am Hang

Wolfsichere Zäune

Früher wurden Nutztiere eingezäunt, damit sie nicht weglaufen. Heute müssen auch Wölfe „ausgezäunt“ werden, um sie von der Weide fernzuhalten. Elektrozäune sind dafür am besten geeignet. Da Wölfe sich gerne unter Hindernissen hindurchbuddeln, muss die unterste Stromlitze nah am Boden sein.

Wenn die Litze mit Gras zuwächst, fließt kein Strom mehr. Landwirte müssen sie sehr oft ausmähen. Das bedeutet viel zusätzliche Arbeit.

Herdenschutzhunde

Bestimmte Hunderassen wurden eigens dafür gezüchtet, unabhängig zu arbeiten, die Herde Tag und Nacht zu bewachen und Angreifer abzuschrecken. Sie sind eine der effektivsten Maßnahmen im Herdenschutz. Ihre Präsenz reduziert deutlich die Übergriffe durch Wölfe.

Auf den Weiden von Landwirt Norbert Böhmer wachen Pyrenäenberghunde über die Rinder. Andere Rassen zum Herdenschutz heißen Kangal oder Ovcharka.

Hunde liegen auf einer Wiese und im Hintergrund stehen Weiderinder
Wildes Wolfsrudel im Wald, das heult und die Schnauzen nach oben streckt.

Standorttreue Wölfe

Wölfe leben in Europa in kleinen Rudeln, bestehend aus Eltern und ihrem Nachwuchs. Wenn ein Rudel gelernt hat, sich von Elektrozäunen und Herdenschutzhunden fernzuhalten, sind die Weidetiere sicher. Gleichzeitig vertreibt das Rudel andere Wölfe aus seinem Gebiet.

Ein Wolfsrudel ist ein Familienverband. Standorttreue Wolfsrudel können ein wichtiger Aspekt des Herdenschutzes sein.

Vom Konflikt zur Koexistenz

Viele Menschen freuen sich über die Rückkehr des Wolfs. Gleichzeitig möchten Verbraucher Nutztiere gerne auf der Weide sehen. Wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde sind teuer, weshalb Landwirte Unterstützung aus Gesellschaft und Politik benötigen, um diese Herausforderung zu bewältigen.

Freiwillige der Initiative Wikiwolves engagieren sich für den Schutz von Wölfen und helfen Landwirten dabei, Herdenschutzmaßnahmen umzusetzen.

Faktencheck

Wächter der Weiden

Herdenschutzhunde und Hütehunde werden oft verwechselt, erfüllen aber unterschiedliche Aufgaben: Herdenschutzhunde, wie der Pyrenäenberghund, bewachen Schafe und andere Tiere vor Angreifern. Sie bleiben bei der Herde und schützen sie. Hütehunde, wie der Border Collie, helfen dem Schäfer, die Herde in eine bestimmte Richtung zu leiten. Während Herdenschutzhunde die „Wächter“ sind, sind Hütehunde die „Helfer“, die dafür sorgen, dass die Tiere zusammenbleiben.

Rückkehr des Wolfs

Wusstest du, dass der Wolf bereits in den 1990er Jahren nach Deutschland zurückgekehrt ist? Nachdem er zuvor ausgerottet wurde, begann man, ihn zu schützen. Wölfe kamen aus Polen und Tschechien, weil sie wieder passende Lebensräume fanden. Wölfe sind wichtig für die Natur, denn sie helfen das Gleichgewicht zu halten, indem sie vor allem Rehe fressen. Am liebsten lassen sie sich dort nieder, weil sie nicht gestört werden. Seit 2007 lebt eine Wolfsfamilie im Veldensteiner Forst südlich von Bayreuth.

Herdenschutzhunde auf der Weide

Genuss

In der Natur wachsen viele essbare Wildkräuter, die mir ihren Inhaltsstoffen gut für unser Wohlbefinden sind. Hier einige Beispiele:

Pflanze Essbare Teile Wissenswertes
Gänseblümchen Knospen, Blüten, Blätter Wirkt entzündungshemmend, schmeckt leicht nussig
Löwenzahn Knospen, Blüten, Blätter, Stiel, Wurzel Hat viele Bitterstoffe und wirkt reinigend
Wilder Majoran Blüten, Blätter Wird gerne in der italienischen Küche verwendet, tolles Würzkraut
Spitzwegerich Blätter, Knospen, Samen Wird zur Wundheilung und Linderung von Husten verwendet
Knoblauchsrauke Blüten, Blätter, Samen Schmeckt würzig, wirkt antientzündlich
Giersch junge Blätter Kann wie Gemüse zubereitet werden, hilft bei Rheuma und Gicht
Schafgarbe Blüten, Blätter Ist ein Frauenkraut, enthält viele Bitterstoffe, vielseitig verwendbar

Bunter Wildkräutersalat

Zutaten:

  • 1 Salatkopf
  • 1/2 Salatgurke
  • 2 Tomaten
  • evtl. weitere frische Zutaten nach Geschmack
  • je ca. eine Handvoll wilde Kräuter vom Wegesrand z.B. Gänseblümchen, Löwenzahnblätter, Giersch, Wilder Majoran, Schafgarbe, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, Blüten von essbaren Kräutern

Für das Dressing:

  • 120 ml Speiseöl
  • 60 ml Kräuteressig
  • 1 EL Senf
  • 1 El Ahornsirup
  • Pfeffer, Salz

Zubereitung:
1. Salatbestandteile waschen, trocknen und zerkleinern/schneiden.
2. Dressingbestandteile mit dem Schneebesen verrühren.
3. Alles in eine Schüssel geben und miteinander verrühren. Einige Blüten dekorativ auf der Schüssel anordnen.

Wildkräutersalat mit Gänseblümchen, Gurken udn Tomaten