Renaturierte Teiche
Traditionelle Fischteiche dienen der Fischzucht und beherbergen eine hohe Artenvielfalt. Fällt die Bewirtschaftung weg, eröffnen sich weitere Möglichkeiten für den Naturschutz. Teiche werden so strukturiert, dass sie möglichst vielen Arten ideale Lebensbedingungen sowie eine sichere Kinderstube bieten.
Was bedeutet Renaturierung?
Renaturierung meint die Wiederherstellung natürlicher Uferzonen, flacher und tiefer Wasserbereiche sowie kleiner Inseln im Teich. Ziel ist es, ein komplexes, stabiles Ökosystem zu schaffen mit einer natürlichen Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen.
Baggerarbeiten zur Renaturierung der beiden ehemaligen Fischteiche im Herbst 2024.


Uferzonen
Übergangsbereiche zwischen Wasser und Land: Dort wachsen spezielle Pflanzen wie Schilf und Rohrkolben. Uferzonen filtern Wasser, verhindern Erosion und bieten kleinräumige Strukturen für zahlreiche Arten.
Die Samen des Rohrkolbens haben winzige Härchen, die ihnen ermöglichen, kilometerweit mit dem Wind getragen zu werden.
Flachwasserzonen
Übergangsbereiche zwischen Ufer- und Tiefwasserzonen: Mit einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern und einem sanften Gefälle bieten sie optimale Bedingungen für Wasserpflanzen und sind ein wichtiger Lebensraum für Fische, Amphibien, Vögel und Wasserinsekten.
Wenn sich Libellenlarven zu fliegenden Libellen entwickeln, lassen sie eine leere Hülle zurück, Häutungshemd oder Exuvie genannt.


Tiefwasserzonen
Das sind die tiefsten Bereiche eines Gewässers, die auch im Sommer nicht austrocknen. Sie bieten kühles, sauerstoffreiches Wasser und Lebensraum für Fische, die sich dort auch im Winter gerne aufhalten. Weil es hier wenig Licht gibt, wachsen kaum Pflanzen.
Fische wie die Schleie gehören zu den häufigsten Arten, die natürliche Fischteiche besiedeln. Schau auf die Rückseite, um zu erfahren, wie.
Inseln im Teich
Sie bieten Vögeln und anderen Tieren geschützte Brut- und Rückzugsorte, denn sie sind schwer zugänglich für Raubtiere wie Füchse und Marder. Inseln sind zusätzliche Lebensräume für Pflanzen, die an Ufern gedeihen.
Um ihr Gelege zu schützen, täuscht die Stockente manchmal eine Verletzung vor und lenkt so den Räuber ab.

Übersicht der Gewässerzonen


Die Renaturierung ist ein Projekt des Landschaftspflegeverbands Fränkische Schweiz e. V. und wurde gefördert durch das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Faktencheck
Vögel als Fischtransporter
Wusstest du, dass Fische am Gefieder von Vögeln in Teiche gelangen können? Wenn Wasservogel wie Enten oder Reiher in einem Teich schwimmen, können winzige Fischeier oder sogar kleine Fische an ihren Federn oder Füßen haften bleiben. Fliegen die Vögel dann zu einem anderen Teich, nehmen sie die Eier unbemerkt mit! So können in einem Teich plötzlich neue Fischarten auftauchen, die vorher gar nicht dort waren wie der Flussbarsch oder Weißfische wie das Rotauge.
Eisvogel
Dieser hübsche Vogel hat ein glänzendes, blaues Gefieder. Er jagt kleine Fische, indem er blitzschnell ins Wasser taucht. Seine scharfen Augen helfen ihm, die Beute zu erkennen. Der Eisvogel brütet in speziellen Höhle., die er in steile Uferböschungen gräbt, um seine Eier vor Feinden zu schützen. Durch den künstlichen Ausbau vieler Gewässer und befestigte Ufer findet der Eisvogel kaum noch Lebensraum.

Genuss

Indisches Springkraut
Eine Pflanze, die man auf diesem Weg häufig sieht, ist das Indische Springkraut. Es trägt seinen Namen, weil die Samen aus den Hülsen springen, wenn man sie berührt. Die rosa Blüten enthalten süßen Nektar und sind deshalb bei Bienen sehr beliebt. Ursprünglich stammt das Indische Springkrautaus dem Himalaya und wurde als Zierpflanze eingeführt. Es kann schnell große Flächen besiedeln und verdrängt dabei heimische Pflanzenarten, weshalb man es als invasiv bezeichnet. Die Samen und Blüten des indischen Springkrauts sind essbar, die Blätter und Stängel jedoch nicht.
Herzhafter Springkrautkuchen
(Rezept von Irmi Kaiser)
(Rezept von Irmi Kaiser)
Zutaten:
- 100 g Dinkelgrieß
- 100 g Haferflocken
- 1 EL Kräutersalz
- 1 EL Curry
- 1 Karotte
- 1 Kohlrabi
- 1 Zwiebel
- Olivenöl
- 2 EL Springkrautblüten
- 2 EL Springkrautsamen
- 2 Eier
- 100 g geriebener Parmesan
Zubereitung:
- Dinkelgrieß und Haferflocken in 500 ml Wasser 10 Minuten einweichen.
- Mit Kräutersalz und Curry aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen. Anschließend bei geschlossenem Deckel quellen lassen.
- Karotte und Kohlrabi raspeln, Zwiebel kleinschneiden und in Olivenöl andünsten.
- Klein geschnittene Springkrautblüten und -samen hinzufügen und alles gut vermengen.
- Die Mischung abschmecken, auf einem gefetteten Backblech glatt streichen und bei 180 °C Umluft ca. 25-35 Minuten backen.
